Kaffee wird heutzutage rund um den Erdball angebaut: von Mittel- und Südamerika über West- und Zentralafrika, Asien (hier besonders Indien und Indonesien mit Sumatra) bis Australien. Prinzipiell ist zwischen dem 20. Grad nördlicher Breite und dem 20. Grad südlicher Breite ein landwirtschaftlicher Anbau von Kaffee möglich. Der Anbau, die Ernte und die Aufbereitung der rohen Kaffeekirschen verlaufen je nach Erzeugerland sehr unterschiedlich. Ebenso unterschiedllich wie der Anbau, ist auch die Qualität des auf dem Weltmarkt angebotenen Rohkaffees. Für French-Press Kaffee gilt: da die Aromen hier sehr lange mit dem Wasser in Kontakt bleiben, sollte man auf hochwertige Kaffeesorten aus kontrolliertem ökologischen Anabu zurückgreifen.
Die Anbaugebiete
Die Hauptanbaugebiete für French-Press Kaffeesorten sind die gleichen wie für alle Kaffees: Brasilien und Kolumbien. Brasilien produziert etwas 30% und Kolumbien etwa 20% der weltweiten Kaffeeernte. In beiden Ländern wird vorwiegend die – in Europa sehr beliebte und für French-Press Kaffee gut geeignete – Arabica-Kaffeebohne angebaut. Robusta-Kaffees sind dagegen überwiegend in Südostasien sowie in West- und Zentralafrika anzutreffen. Qualitativ hochwertige Robusta-Kaffees werden vornehmend in Indien produziert.
Das Klima
Kaffeepflanzen sind anspruchsvolle Gewächse: sie bevorzugen prinzipiell ein mildes Klima (Arabica 15 bis 24°, Robusta 18 bis 29° Celsius) mit sehr viel Regen, gleichzeitig brauchen sie aber auch viel Sonne. Dabei allerdings nur wenig direkte Sonneneinstrahlung – besonders die für French-Press Kaffee bevorzugt verwendete Arabica-Kaffeepflanze verträgt keine direkte Sonneneinstrahlung. Aus diesem Grund werden in den Anbaugebieten Schattenbäume gepflanzt, die den Kaffeekirschen lebensnotwendigen Schatten spenden.
Absolut tödlich für Kaffeepflanzen ist Frost. Bereits eine einzige Nach unter Null Grad Celsius kann während der Blütezeit eine gesamte Ernte vernichten und die Kaffeeplantage irreversibel schädigen. Daher führen die seltenen Frostnächte in großen Anbaugebieten wie Brasilien sofort zu extremen Preissteigerungen an der Kaffeebörse.
Der Anbauzyklus
Die Kaffeepflanze folgt in den wechselfeuchten Tropengebieten rund um den Äquator einem jährlichen Wachstumszyklus, beginnend mit der Blütezeit, über das Wachsen der Kaffeekirschen bis zu deren Reifung und Ernte. Durch die jährlich einsetzende Regenzeit wird zunächst das Wachstum der Kaffeesprossen angeregt und nach 6 bis 12 Monaten erreicht die Kaffeepflanze ihre Fruchtreife. Auch hier unterscheiden sich die Kaffeesorten geringfügig: Arabica-Kaffees benötigen 6 bis 8 Monate bis zur Reife, Robusta dagegen 9 bis 11 Monate.
Anders verläuft der Wachstumszyklus in den Anbaugebieten in direkter Nähe des Äquators. Dadurch bedingt, dass die Sonne hier zweimal jährlich im Zenit steht und den daraus folgenden zweimaligen Regenzeiten, überschneiden sich die Blüte- und Erntezeit der Kaffeepflanzen. An ein und demselben Kaffeestrauch ist daher neben der roten und erntereifen Kaffeekirsche gleichzeitig die frische Blüte zu sehen. Auf diese Weise sind in äquatornahen Gebieten Haupt- und Nebenernten möglich.